Das Projekt

Der Regensburger Fotograf Dr. Wolf-Dietrich Nahr war vom 25. Mai bis 2. Juni 2019 in Tel Aviv, um im weltgrößten Bauhaus-Ensemble Menschen rund um die moderne Architektur des Weltkulturerbes zu fotografieren.

Der Lichtbildner hat Menschen in ihrem alltäglichen Wohn- und Arbeitsumfeld in Gebäuden und Räumen der klassischen Moderne mit der Kamera begleitet – kein fotografischer Voyeurismus, sondern eine respektvolle und distanzierte Annäherung an die Frage: Folgt die Form des Bauhauses den Lebens-Funktionen der Menschen, die die Architektur benützen?

Mit Hilfe einer analogen Mittelformat-Kamera und schwarzweißem Film werden sie beobachtet: Handwerker beim Sanieren eines Bauhaus-Gebäudes, Restaurantbesucher, Nachtschwärmer, Bewohner der Öko-Stadt-Kommune "City Tree", Teenager auf dem International-Style-Balkon, Büroangestellte in der Mittagspause.

Zur Entstehung der Ausstellung gehört, dass die Filme vor Ort in einem improvisierten Fotolabor entwickelt worden sind, um die Negative anschließend schadlos durch die Sicherheits-Apparaturen des Flughafens zu bekommen. Die Schwarzweiß-Negative wurden in Deutschland mit einem Hochleistungs-Scanner digitalisiert und auf bestes Ausstellungspapier gedruckt.

Unter den 27 Exponanten sind zwei historische Aufnahmen aus dem Archiv des großen israelischen Kult-Fotografen Rudi Weissenstein. Er ist 1919 in Iglau an der böhmisch-mährischen Grenze im heutigen Tschechien geboren – knapp 400 Kilometer von Regensburg entfernt.